Eine gute Nachbarschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität und kann das Wohlbefinden der Menschen verbessern, indem sie ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit schafft. Durch eine positive Beziehung zu den Nachbarinnen und Nachbarn können Menschen Unterstützung, Sicherheit und soziale Bindungen in ihrem direkten Umfeld finden. Zudem können nachbarschaftliche Beziehungen dazu beitragen, soziale Isolation zu verringern und ein Netzwerk für gegenseitige Hilfe und Unterstützung aufzubauen.
Um ein gutes nachbarschaftliches Miteinander zu erhalten und zu pflegen, sind regelmäßige Gelegenheiten zum Austausch unerlässlich. Jedoch werden solche Gelegenheiten heutzutage immer seltener. Die steigenden beruflichen und familiären Verpflichtungen sowie die begrenzte Freizeit führen oft dazu, dass soziale Kontakte vernachlässigt werden. Auch die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Miteinander stark beeinflusst. Die notwendigen Einschränkungen führten dazu, dass soziale Kontakte abbrachen und bis heute nicht vollständig wiederhergestellt werden konnten.
Landrat Andreas Meier, 1. Vorsitzender des Vereins Forum Neustadt Plus e.V., erinnert sich an frühere Zeiten, als neben dem Haus seiner Großeltern ein „Hutzabankerl“ stand, welches als Treffpunkt für die Nachbarschaft diente. Am Abend nach der Arbeit kam man dort mit den Nachbarinnen und Nachbarn zusammen. Diese Treffen förderten den Zusammenhalt und die sozialen Beziehungen in der Nachbarschaft, schufen Vertrauen und boten eine Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Das „Hutzabankerl“ war somit nicht nur eine einfache Sitzgelegenheit, sondern ein Ort des Austauschs und der Gemeinschaft.
Der Verein Forum Neustadt Plus e.V. möchte diese Idee wieder zum Leben erwecken und Orte des Zusammenkommens in der Nachbarschaft schaffen. Deshalb hat er von Juli bis September 2024 die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich bei Interesse an einem „Hutzabankerl“ zu melden. Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen wurde in der Mitgliederversammlung am 13.11.2024 einstimmig beschlossen, das Vorhaben umzusetzen.
Es wurde dann eine 60-prozentige Förderung über das europäische Förderprogramm LEADER beantragt , um 300 „Hutzabankerl“ anfertigen zu lassen und im Landkreis aufzustellen. Nach Erhalt des Zuwendungsbescheids im Mai 2025 wurde die Herstellung der Bänke öffentlich ausgeschrieben. Der Auftrag wurde an die HPZ-Werkstätten GmbH vergeben. Ab September 2025 sollen die Bänke an die Bauhöfe der Gemeinde geliefert werden, wo die Bänke dann abgeholt werden können.
Der Verein freut sich darauf, gemeinsam mit der Bevölkerung neue Begegnungsorte zu schaffen und den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu stärken.